OP hilft bei schwerem Bluthochdruck


Wenn Medikamente nicht reichen
Ärztin prüft bei einem Patienten mit Hypertonie den Blutdruck.
mauritius images / Pitopia / Alexander Raths

Was tun, wenn ein hoher Blutdruck partout nicht in den Griff zu bekommen ist? Eine Option ist die Durchtrennung der Nierennerven. Dieser kleine Eingriff hilft bei vielen Betroffenen, den gefährlichen hohen Druck zu lindern.

Resistenten Blutdruck in die Schranken weisen

Ein erhöhter Blutdruck ist gefährlich – auch wenn man meist gar nichts davon merkt. Trotzdem leiden die Organe und die Gefäße. In der Folge steigt das Risiko, einen Schlaganfall, eine periphere arterielle Verschlusskrankheit oder einen Herzinfarkt zu entwickeln. Deshalb muss der Blutdruck runter. Manchmal klappt das schon mit einem blutdrucksenkenden Medikament, manchmal muss man drei verschiedene Wirkstoffe kombinieren.

Doch es gibt Patient*innen, bei denen auch eine intensive medikamentöse Therapie nichts gegen den hohen Blutdruck ausrichten kann. In diesen Fällen von „resistentem Hochdruck“ ist die renale Denervation (also die Durchtrennung von Nierennerven) eine Behandlungsoption. Denn die Niere spielt mitsamt ihrer Nierenhormone (z. B. Renin) eine entscheidende Rolle bei der Blutdruckregulierung.

Für die renale Denervation schiebt die Ärzt*in nach einem kleinen Hautschnitt einen speziellen Katheter über die Leistenarterie zur Nierenarterie. Dort werden überaktive Nervenstränge mittels Radiofrequenz verödet. Ziel ist, die Bildung blutdrucksteigernder Nierenhormone und dadurch den Blutdruck zu verringern.

Blutdruck sinkt um bis zu 20 mmHg

Das gelingt recht effektiv: Innerhalb der ersten zwei bis sechs Monaten sinkt der systolische Druck durchschnittlich um etwa 5 mmHg, nach drei Jahren um 20 mmHg, berichtete der Kardiologe Felix Mahfoud beim Kardiologenkongress in Mannheim. Das minimalinvasive Verfahren ist sicher, betonte der Experte. In Studien mit über 1000 Patient*innen konnten keine erhöhten Risiken festgestellt werden.

Kein Ersatz für Medikamente

Wichtig dabei: Die Durchtrennung der Nierennerven ersetzt nicht die medikamentöse Blutdrucktherapie – sie ergänzt diese. Dadurch ermöglicht die Denervation vielen Betroffenen, mit ihren Medikamenten und einem gesunden Lebensstil endlich den Blutdruck-Zielbereich zu erreichen. Für die Therapie infrage kommen Hochdruckkranke, die folgende Kriterien erfüllen:

  • Der Blutdruck liegt trotz der Einnahme von drei verschiedenen Blutdruckmedikamenten weit über dem Zielbereich (systolischer Wert über 160 mmHg, bei Diabeteskranken über 150 mmHg)
  • Der erhöhte Blutdruck wurde mehrfach in 24-Stunden-Blutdruckmessungen gesichert.
  • Die Niere funktioniert ausreichend.
  • Eine heilbare Ursache für den Bluthochdruck ist ausgeschlossen.

Ob im individuellen Fall die renale Denervation eine sinnvolle Option ist, entscheiden Hausärzt*in und Blutdruckexpert*innen in entsprechenden spezialisierten Zentren, die den Eingriff durchführen.

Quellen: Ärzteblatt, Deutsche Hochdruckliga

News

Was man zu B12-Mangel wissen sollte
Mann mit Konzentrationsproblemen hinter dem Laptop. Dem kann auch ein Vitaminmangel zugrunde liegen.

Mehr als schlapp und müde

Ein Vitamin-B12-Mangel betrifft nur Menschen, die sich vegan ernähren? Und mit einem Präparat aus dem Supermarkt ist schnell wieder alles in Ordnung? Hier sind Fakten, die Schluss mit Mythen um den Vitamin B12-Mangel machen.   mehr

Schlaganfall sofort erkennen
Monitor im Krankenhaus. Bei einem Schlaganfall tut sschnellstmögliche Behandlung Not.

Lächeln, sprechen, Arme hoch

Bei einem Schlaganfall muss sofort der Notdienst gerufen werden, um das Gehirn der Betroffenen vor schlimmen Folgen zu bewahren. Doch wie erkennt man als Laie überhaupt solch einen Notfall?   mehr

Weg mit den Halsschmerzen!
Frau mit Schal hält eine Lutschtablette. Tabletten gegen Halschmmerzen enthalten oft entzündungshemmende Wirkstoffe.

Lutschen, gurgeln, inhalieren

Ob bei einer Erkältung, Grippe oder einer Corona-Infektion: Halsschmerzen als Begleitsymptom sind so lästig wie häufig. Mit Lutschtabletten, Sprays und Gurgellösungen aus der Apotheke lassen sich die Beschwerden aber meist gut lindern.   mehr

MIND-Diät für kluge Kinder
MIND-Diät für kluge Kinder

Nahrung fürs Gehirn

Eine gesunde Ernährung kann das Risiko für viele Erkrankungen erheblich reduzieren – auch bei Kindern. Eine Studie legt nun nahe, dass bestimmte Ernährungskonzepte sich sogar positiv auf die Hirnleistung auswirken.   mehr

Niacinamid in Hautcremes
Frau cremt sich vor dem Piegel das Gesicht ein. Dem Inhaltsstoff Niacinamid wird viel Gutes zugesprochen - zu Recht?

Wundermittel für reine Haut?

Niacinamid ist ein fester Bestandteil vieler Hautcremes, Seren & Co. Das Versprechen: Das Vitamin soll die Haut glätten und Rötungen und Pigmentflecken reduzieren. Doch ist die Wirkung auch wissenschaftlich bewiesen?   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Wiho-Apotheke
Inhaber Meinhard Heyen
Telefon 0541/57 26 53
Fax 0541/58 90 55
E-Mail Wiho-Apotheke@t-online.de